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Pressemitteilung 01/2020 vom 24.11.2020
Denkmal Magdeburger Recht – eine sehr sportliche Herausforderung
„Um Erfolg zu haben, musst du eine ungeheure Ausdauer besitzen“, wusste schon Swami Vivekananda, hinduistischer Mönch und Gelehrter. Am 09.11.2011 wurde der Verein Denkmal Magdeburger Recht e.V. auf Initiative unseres Ehrenvorsitzenden Thomas Veil (†) gegründet. Ziel ist es, dem Magdeburger Recht ein Denkmal zu widmen, da es in der Landeshauptstadt keinen würdigen Erinnerungsort gibt. Im Oktober 2014 konnten wir im Kaiser-Otto-Saal des Kulturhistorischen Museums fünf Entwürfe für das Denkmal präsentieren. Aus dem Wettbewerb mit internationaler Beteiligung ging der Entwurf von Claus Bury, bekannt durch seine architektonischen Skulpturen im öffentlichen Raum, als Sieger hervor. Seit Januar 2015 ist die Gestaltung des Denkmals klar – ein Sprint in sportlicher Hinsicht. Unklar war zu jener Zeit der Standort, obwohl wir uns von Beginn an darum bemühten. Die Standortsuche sollte zu einem Marathon werden! Unsere Vorzugsvariante, nahe des ehemaligen Schöffenstuhls nördlich des Alten Rathauses - ein bestätigter B-Plan verhinderte es; die Wiese am Ulrichsplatz – wurde wegen fortgesetzten Bestrebungen des Vereins zum Wiederaufbau der Ulrichskirche fallen gelassen. Unzählige weitere Vorschläge wurden diskutiert. Endlich, im Frühjahr 2019 schlägt die Landeshauptstadt Magdeburg einen Standort im Zusammenhang mit dem Bauvorhaben „Ersatzneubau Strombrückenzug“ vor. Nach Zustimmung des Künstlers konnte auch unser Verein diesen Standort bestätigen. Geschafft! Schwerpunkt unserer Arbeit im nächsten Jahr: die Finanzierung des Projektes. Vor allem wollen wir die in Sachsen-Anhalt vorhandenen Förderungsmöglichen nutzen. Es ist abzusehen, dass dies ein Hürdenlauf, ein bürokratischer, werden wird. Förderungsgrundsätze sind zu beachten, ein Finanzplan mit 15 bis 30% Eigenmitteln ist zu erstellen und Multiplikatoren, Förderer und Sponsoren müssen gewonnen werden. Leider darf sich Magdeburg 2025 nicht „Kulturhauptstadt Europas“ nennen. Zu erwähnen ist jedoch, dass die Jury beim ersten Bewerbungsbuch feststellte, dass das Magdeburger Recht wegen seiner Einzigartigkeit und Bedeutung für weite Teile Europas stärker zu thematisieren ist. Schon deshalb heißt es für uns: „Jetzt erst recht!“
Schwerpunkt unserer Arbeit im Jahre 2021:
Nun heißt es Klinkenputzen, um die Eigenmittel mittels Spendengelder zu beschaffen. Plaketten vom Siegel und Wappenstein der Magdeburger Schöffen und ein Modell des Denkmals im kleinen Maßstab sollen dabei helfen. Weiterhin wird der Kontakt zu den Städten des Magdeburger Rechts gesucht, vor allem zu jenen, die auf den Säulen genannt werden. Die Beschriftung der Säulen 2 bis 13 (Säule 1 = Magdeburg) wird wie folgt vorgenommen:
Kulm/Chełmno 1233 Thorn/Toruń 1233 Breslau/Wrocław vor 1241 Krakau/Kraków 1257 Leitmeritz/Litoměřice 1262 Lemberg/Lviv 1356 Radom 1364 Vilnius 1387 Kaunas 1408 Ofen/Buda vor 1439 Kiew/Kyjiw zwischen 1494 und 1497 Minsk 1499
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